Sonntag, 30. Oktober 2005

Dickschädel

Wenn Dickschädel aufeinander treffen

Erich Häring, der als Bischofsvikar den Basler Bischof Kurt Koch berät, hat die Aufgabe gefasst, den verhärteten Konflikt in Röschenz zu lösen. Im Gespräch sagt er, warum der Streit eskalieren konnte.

Mathias Ninck

Diese Woche hat in der Angelegenheit Röschenz eine weitere Neuigkeit für Aufsehen gesorgt: Nachdem Bischof Kurt Koch den umstrittenen Pfarrer Franz Sabo vom Dienst suspendiert hatte, erfuhr die Öffentlichkeit vom Pädophilieverdacht, unter dem Sabo Anfang Jahr kurzzeitig gestanden hatte. Einige Medien stellten die Geschichte so dar, als habe die Bistumsleitung den von einer Drittperson geäusserten Verdacht missbraucht, um dem missliebigen Pfarrer zu schaden.

Verwirrung herrschte. Klar wurde mit der neuen Wendung im Fall Sabo aber eines: Der Streit zwischen der Kirchgemeinde Röschenz und Bischof Kurt Koch eskaliert weiter. Hier der Bischof, der jetzt ganz die harte Linie verfolgt und den umstrittenen Pfarrer suspendiert, sich aber zu dem in die Medien getragenen Konflikt nicht äussert. Da Röschenz und Kleinlützel, die voll auf Angriff gehen, das öffentliche Kräftemessen anscheinend geniessen.

In dieser Situation hat Erich Häring die wenig dankbare Aufgabe, zu vermitteln. Der 59-jährige Priester, Radioprediger und Bischofsvikar ist Mitglied des 14-köpfigen Bischofsrates. Wie dessen Name sagt, berät das Gremium den Bischof. Häring ist von Koch als Pfarrverantwortlicher für Röschenz bestimmt worden, das seit der Suspendierung Sabos - zumindest nach kanonischem Recht - keinen Pfarrer mehr hat. Während die Landeskirche jetzt für die rechtliche Klärung der Situation sorgen muss (siehe Artikel oben), ist der Bischofsvikar quasi für den zwischenmenschlichen Teil zuständig.

«Den Auftrag habe ich unter einer Bedingung angenommen», sagt Häring. «Nämlich, dass ich dafür Zeit bekomme.» Einen so happigen Konflikt könne man nicht in zwei Monaten entschärfen, das dauere länger, sicher ein Jahr. «Im Moment herrscht Winter. Im Winter kann man nicht Tulpen pflanzen.» Eine verhärtete Situation berge die Gefahr, dass sich die Parteien eingraben würden. «Wenn sich keiner bewegt, ist die Deeskalation schwierig.»

Ursprünglich, meint Häring, habe es sich beim Fall Sabo um einen normalen Konflikt gehandelt. Jedenfalls stecke nichts dahinter, das man nicht benennen dürfte. Verstärkend habe gewirkt, dass Röschenz eine Pfarreigeschichte mit manchen Erlebnissen habe, die nicht leicht zu bewältigen gewesen seien. Mit Sabo und den Röschenzern treffen zudem Mentalitäten zusammen, die gut aufeinander passen - beide sind Dickschädel mit der selbstbewussten Haltung: Achtung, mit uns muss man rechnen.

Die spezielle Dynamik habe der Streit aber wohl deshalb entwickelt, weil beide Seiten Fehler gemacht hätten, meint Häring. Er bedaure es, dass jedes Gespräch, das zwischen den Beteiligten geführt worden sei, am anderen Tag in den Medien gestanden habe. «Bischof Koch sagte zu Recht, er führe die Gespräche mit einem Seelsorger nicht in der Öffentlichkeit.»

Auf der anderen Seite, so Häring, habe man die Frage wohl unterschätzt, wie man Konflikte austrägt in einer Institution, die hierarchisch strukturiert ist und in der gleichzeitig Leute tätig sind, die auf ihre Mündigkeit pochen. «Ich glaube, es kommt schon drauf an, wie man über einen Entzug der Missio redet, wie man eine Suspension begründet.» Ohne dass Häring es explizit sagt, klingt hier das Defizit des Bischofs und des Bischofsrates an: Sie haben kaum Erfahrung im Umgang mit eskalierenden Konflikten.

Die Fähigkeit, sich mit seinen Kritikern zusammenzusetzen, zu reden, zuzuhören, noch einmal und noch einmal, scheint für Kurt Koch eine grosse Herausforderung zu sein. Von aussen betrachtet wirkt es, als sei er gegenüber Kritik überempfindlich. Sie macht ihn jedenfalls verschlossen. Häring, darauf angesprochen, sagt: «Der Bischof hat im Bischofsrat viel theologische Fachkompetenz versammelt, aber wohl zu wenig Kompetenz im Bereich der modernen Unternehmensführung.»

Kreuz

Die Botschaft vom Kreuz

1 Kor 1,18 Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft.
1 Kor 1,19 Es heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen / und die Klugheit der Klugen verschwinden.
1 Kor 1,20 Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt?
1 Kor 1,21 Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten.
1 Kor 1,22 Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit.
1 Kor 1,23 Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit,
1 Kor 1,24 für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
1 Kor 1,25 Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.
1 Kor 1,26 Seht doch auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
1 Kor 1,27 sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen.
1 Kor 1,28 Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten,
1 Kor 1,29 damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.
1 Kor 1,30 Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.
1 Kor 1,31 Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn; so heißt es schon in der Schrift.

Israel-Nachriichten

Gibt es bald Wahlen?
Ministerpräsident Scharon erwägt eventuell Neuwahlen auszurufen oder die Likud-Partei zu verlassen, wenn der ehemalige Finanzminister Netanjahu und andere ?Likud-Rebellen? sich weiterhin gegen wichtige gesetzliche Abstimmungen aussprechen sollten. Scharon wird nach der morgigen Knessetabstimmung zur Ernennung neuer Minister entscheiden, ob er seine Partei spaltet oder Neuwahlen bevorzugt. Ehud Olmert soll zum amtierenden Finanzminister erhoben werden, während Ze´ev Boim und Roni Bar-On die Posten des Handelsministers und des Einwanderungsministers erhalten sollen. Netanjahu wird dagegen stimmen sowie auch Abgeordnete der Arbeiterpartei. ?Das israelische Volk wolle keinen Staat, wo Ämter durch Abstimmungen gekauft werden können?, so Netanjahu, denn genannte Personen hatten sich gegen das Referendum bezüglich des Abzugs aus dem Gazastreifen ausgesprochen, wobei diese Posten die Belohnung dafür darstellen würden.

Israel zufrieden mit Verurteilung des Irans durch Uno
Am Freitag verurteilte der Uno-Sicherheitsrat die Aussage des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad, dass ?Israel von der Weltkarte gelöscht werden müsse? und rief den Iran auf, keine Drohungen gegen Israel auszusprechen. Dennoch stand der iranische Präsident weiterhin hinter seinen Worten. In Israel wurde diese Verurteilung mit Genugtuung aufgenommen. Der Vizegeneraldirektor des israelischen Außenministeriums für die Uno und andere internationale Organisationen in Israel, Roni Leschno-Ya´ar, begrüßte diese Entscheidung des Sicherheitsrates und meinte, dass dies ein Erstfall sei, wenn ein Führer eines moslemischen Landes wegen Aussagen gegen Israel verurteilt wurde. Weiter meinte Leschno-Ya´ar, dass dies auf diplomatischer und moralischer Ebene eine große Bedeutung hätte und auch für die weltweiten Medien wichtig sei.

Auf Raketen folgten Luftangriffe
Nachdem der Beschuß mit Kassam-Raketen auf Israel nicht aufhörte, griff die israelische Luftwaffe den Wagen eines Terroristen der Al-Aksa-Märtyrerbrigaden der Fatah im nördlichen Gazastreifen an und tötete den 28-jährigen Majid Natat, der mit Kollegen auf dem Weg zu Kassam-Abschussrampen war. Dennoch ging gestern Abend eine Rakete neben Sderot nieder, jedoch ohne Schaden anzurichten. Ein Sprecher der Märtyrerbrigaden meinte dazu, dass Israel einen schweren Preis für diesen Kriminalakt zu zahlen haben würde.

Quartett ruft zur Schließung der Dschihad-Büros in Damaskus auf
Der Aufruf des diplomatischen Quartetts, bestehend aus den USA, Russland, der EU und der Uno, an Syrien, die Büros des palästinensischen Islamischen Dschihad in Damaskus zu schließen, wurde von Israels Regierung wohlwollend aufgenommen, denn damit wurde bewiesen, dass die oft von Israel wiederholte Behauptung, dass Damaskus ein Unterschlupf für Terrororganisationen ist, wahr sind. Mark Regev, der Sprecher des Außenministeriums meinte, dass diese Forderung des Quartetts sehr wichtig sei, denn die Syrer hatten diese Behauptungen als israelische Propaganda heruntergespielt.

Gegensätzliche Stimmen in der Regierung
Verteidigungsminister Schaul Mofaz hatte am Mittwoch bei einem Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak behauptet, dass Israel keinen Verhandlungspartner in der palästinensischen Autonomiebehörde habe. Abbas sei eine Ein-Mann-Show hinter der ein Vakuum gähnen würde, so berichtete die Tageszeitung Yedioth Aharonoth. Demgegenüber behaupteten gestern Vizeministerpräsident Schimon Peres und Außenminister Silwan Schalom, dass der PA-Vorsitzende Mahmud Abbas weiterhin der Gesprächspartner Israels sei.

Israeli in Neu-Delhi leicht verletzt
Das Außenministerium berichtete, dass der israelische Tourist Meir Karmian bei den Anschlägen in Neu-Delhi durch Glassplitter leicht verletzt wurde. Karmian sollte gestern mit seiner Familie nach Israel zurückkehren. Die israelische Botschaft in Neu-Delhi begann sofort mit der Suche nach anderen eventuell verletzten Israelis und die Chabad-Hassidim in der Stadt fertigten eine Liste der dort befindlichen und nichtbetroffenen Israelis an.

Das Wetter
Im Norden Israels wird mit Regen gerechnet. In Jerusalem werden heute bis zu 17 Grad erwartet, in Tel Aviv 22 Grad, in Tiberias 24, am Toten Meer 27 und in Eilat bis zu 27 Grad.

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