Sonntag, 24. Juli 2005

Zukunft

Das beste an der Zukunft ist, daß niemals zwei Tage auf einmal kommen.

Dean Acheson (1893-1971), amerik. Politiker, 1949- 53 Außenmin.

Samstag, 23. Juli 2005

Uhrmacher

Wenn ich die Folgen geahnt hätte, wäre ich Uhrmacher geworden.

Logos das Wort

66jesusJesus Christus -
Logos

Gottes Wort von Ewigkeit her
1 Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und in allem war es Gott gleich. 2 Von Anfang an war es bei Gott. 3 Alles wurde durch das Wort geschaffen; und ohne das Wort ist nichts entstanden. 4 In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen. 5 Das Licht strahlt in der Dunkelheit, aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen. 6 Es trat einer auf, den Gott gesandt hatte; er hieß Johannes. 7 Er sollte Zeuge sein für das Licht und alle darauf hinweisen, damit sie es erkennen und annehmen. 8 Er selbst war nicht das Licht; er sollte nur auf das Licht hinweisen. 9 Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist und nun allen Menschen leuchtet, ist Er, der das Wort ist. 10 Er, das Wort, war schon immer in der Welt, die Welt ist durch ihn geschaffen worden, und doch erkannte sie ihn nicht. 11 Er kam in seine eigene Schöpfung, doch seine Geschöpfe, die Menschen, wiesen ihn ab. 12 Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden. 13 - Das werden sie nicht durch natürliche Geburt oder menschliches Wollen und Machen, sondern weil Gott ihnen ein neues Leben gibt. 14 Er, das Wort, wurde ein Mensch, ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut. Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit, die göttliche Hoheit, die ihm der Vater gegeben hat, ihm, seinem einzigen Sohn. Gottes ganze Güte und Treue ist uns in ihm begegnet. 15 Johannes trat als Zeuge für ihn auf und rief: »Das ist der, von dem ich sagte: Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.« 16 Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt, uns alle mit grenzenloser Güte überschüttet. 17 Durch Mose gab Gott uns das Gesetz, in Jesus Christus aber ist uns seine Güte und Treue begegnet. 18 Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott ist und mit dem Vater in engster Gemeinschaft steht, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist.

Das Wort zum Tag

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Ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken. Hebr. 10,17

Diesem gnädigen Bunde gemäß behandelt der Herr die Seinen, als wenn sie nie gesündigt hätten. Tatsächlich vergisst Er all ihre Übertretungen. Sünden aller Art behandelt Er, als wären sie nie dagewesen; als wären sie ganz aus seinem Gedächtnis getilgt. O Wunder der Gnade! Gott thut hier das, was in gewisser Hinsicht unmöglich für Ihn ist. Seine Barmherzigkeit wirkt Wunder, die weit über alle andren Wunder hinausgehen.
Unser Gott weiß von unsrer Sünde nichts mehr, nun das Opfer Christi den Bund bekräftigt hat. Wir können uns in Ihm freuen ohne Furcht, dass unsre Ungerechtigkeit Ihn zum Zorn reizen wird. Siehe! Er setzt uns unter die Kinder; Er nimmt uns als gerecht an; Er hat Freude an uns, als wenn wir vollkommen heilig wären. Er stellt uns sogar an Vertrauensplätze, macht uns zu Hütern seiner Ehre, Bewahrer der Kronjuwelen, Verwaltern des Evangeliums. Er hält uns wert und gibt uns ein Amt; dies ist der höchste und ganz besondre Beweis, dass Er unsrer Sünden nicht gedenkt. Selbst wenn wir einem Feind vergeben, so zögern wir sehr, ihm Vertrauen zu schenken, wir halten es für unklug, dies zu thun. Aber der Herr vergisst unsre Sünden und behandelt uns, als wenn wir nie geirrt hätten. O, meine Seele, was für eine Verheißung ist dies! Glaube sie und sei glücklich.

Freitag, 22. Juli 2005

Das Liebste Hobby . . . .

. . . des Menschen ist das sich sorgen!

Die Sorgen! Stimmts?

. . . . sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden!
Philipper 4, 6

Alle eure Sorgen werfet auf ihn, denn er sorgt für euch.
Petrus 5,7

Das Wort zu Tag

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Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit, ich will mich mit dir verloben, in Gerechtigkeit und Gericht, in Liebe und Barmherzigkeiten. Ja, in Treue will ich mich mit dir verloben; und du wirst den Herrn erkennen. Hos. 2, 21.22

Verlobung mit dem Herrn! Was für eine Ehre und Freude! Meine Seele, ist Jesus in der That dein durch seine eigne gnadenvolle Verlobung? Dann, merke dir, ist es für die Ewigkeit. Er wird nie seine Verpflichtung brechen, viel weniger eine Scheidung von einer Seele, die mit Ihm durch das Band der Ehe vereinigt ist, verlangen.
Dreimal spricht der Herr: "Ich will mich mit dir verloben." Welche Worte häuft Er auf, um die Verlobung zu beschreiben. Die Gerechtigkeit tritt hinzu, um den Bund rechtsgültig zu machen; niemand kann dieses gesetzmäßige Aufgebot verbieten. Das Gericht bekräftigt das Bündnis mit seinem Rechtsspruch, niemand kann Thorheit oder Irrtum in der Verbindung sehen. Die Liebe verbürgt, dass es ein Liebesbund ist, denn ohne Liebe ist die Verlobung Sklaverei und nicht Seligkeit. Mittlerweile lächelt die Barmherzigkeit und singt sogar; ja, sie vervielfältigt sich zu "Barmherzigkeiten" wegen der reichen Gnade dieser heiligen Vereinigung.
Die Treue ist der Registrator und verzeichnet die Vermählung, und der Heilige Geist sagt "Amen" dazu, indem Er verheißt, das verlobte Herz alle heilige Erkenntnis, die ihm für seine hohe Bestimmung nötig ist, zu lehren. Welche Verheißung!

Donnerstag, 21. Juli 2005

Alle Reiche dieser Welt



Schon Nimrod erbaute einen mächtigen Turm, den Turm von Babel (1. Mose 11), um von Babel aus alle Welt mittels einer einheitlichen Sprache die Menschen beherrschen zu können. Nimrod wusste schon damals, dass man ohne Globalisierung nicht die Menschheit dazu bekommt, ihn als Gott anzubeten.

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Als Jesus vom Satan versucht wurde, bot ihm der Satan alle Reiche dieser Welt an (Matthäus 4) damit Jesus sein Reich auf irdische Weise zu errichten versucht. Weil Jesu Reich aber nicht von dieser Welt ist (Johannes 18), lehnte Jesus Satans Weltordnung ab. Der Preis für die vom Satan angebotenen Reiche dieser Welt war, dass Jesus vor Satan auf die Knie fällt und ihn anbetet. Das wäre die bequemste Weise gewesen, König Israels und der Welt zu werden und hätte ihm den Kreuzestod erspart.

Es liegt in der Natur des Menschen, den bequemsten Weg zu wählen. Aus diesem Grund hört man viel lieber auf die Stimme des Bequemen, von der man anfänglich nicht weiß, dass es die Stimme Satans ist. Und wer meint, dass der Satan sich nicht an Christen wagt, um sie zu verführen, braucht nur daran zu denken, dass Satan sich sogar an den Sohn Gottes wagte, um ihm einen Weg zu zeigen, auf dem man die Welt bekommt, ohne dafür sterben zu müssen. Man muss nur vor Satan niederfallen und ihn anbeten.

Die Übereinschätzung Kaiser Wilhelm II. führte zum Ersten Weltkrieg mit zehn Millionen Toten, daraufhin schuf man einen Turm, den Völkerbund, um ein derartiges Blutvergießen in Zukunft zu verhindern. Doch der Völkerbund konnte den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nicht verhindern. So starben durch den Wahn eines einzigen Mannes 55 Millionen Menschen. Das Dämonische war, dass Adolf Hitler selbst die Intelligenzia und Kirchenführer in seinen Bann ziehen konnte. Sofort nach Ende des Zweiten Weltkrieges schuf man einen neuen und höheren Turm, die Organisation der Vereinten Nationen, die für Frieden unter den Völkern sorgen sollte. Doch auch die UNO schafft es nicht. Also ruft man nach einem noch höheren Turm, nach dem Turm von Babel.

Alles, was jedoch mit Babel zu tun hat, hat endzeitlichen Stellenwert, denn von Babel geht nicht nur Verwirrung aus, sondern von Babylon aus werden einmal der Antichrist und der falsche Prophet die gesamte Welt mittels einer einheitlichen Weltregierung verführen. Die neue Weltordnung, der letzte „Turm zu Babel“, wird keine nationalen Grenzen, nationalen Eigenheiten und religiösen Überzeugungen mehr dulden.

Damit dies geschehen kann, ebneten moslemische Terroristen den Weg, denn weil der „internationale Terror“ keine Grenzen kennt, muss er über alle Grenzen hinweg bekämpft werden. Um dies tun zu können, braucht man eine Weltordnung, die ebenso über alle Grenzen hinweg alle Bereiche der Welt beherrscht: Weltpolizei, Weltwährung und Weltreligion. Damit die Menschen nicht mehr vom Terror bedroht werden, gehen sie auf den Preis ein und werden, wie Jesus in Matthäus 24 sagt, den Antichristen anbeten. Sie tun dann genau das, was Jesus dem Satan verweigerte.

Danach werden alle Nationen vereint gegen Jerusalem ziehen (Sacharja 12), um Israel zu vernichten. Dann aber greift Gott ein, rettet sein Volk Israel und zerstört den „Turm zu Babel“, die antichristliche Weltordnung. Sodann wird Babylon in einer einzigen Stunde zerstört werden. Auch das Tier (der Antichrist) und der falsche Prophet, der dafür sorgte, dass die Menschen den Antichristen anbeteten, werden vernichtet (Offenbarung 18 u. 19). Danach wird der HErr von Jerusalem aus regieren. Doch wer blind ist für das derzeitige politische Geschehen in und um Israel, hat keine biblisch prophetische Erkenntnis, denn das Eine hängt vom Anderen ab.

Das Wetter in Israel

In Jerusalem werden heute bis zu 32 Grad erwartet, in Tel Aviv 30 Grad, in Tiberias 38, am Toten Meer 40 und in Eilat bis zu 41 Grad.

56 järiger Mann stirbt!

Mitten in der Stadt Genf stirbt ein 56-jähriger Mann allein in seinem Appartement und wird erst 18 Monate darauf entdeckt. Eine Spurensuche.
Michel C. beim Essen im «Caré», dem Treffpunkt der Caritas in Genf, die sich der «Ärmsten und Armen» annimmt.
Am Donnerstag, 12. Mai 2005, kurz nach 18 Uhr, betrat der diensthabende Arzt den Wohnblock an der Route des Acacias 12 in Genf, stieg in den Lift, fuhr in den sechsten Stock und durchquerte den langen Flur, um Appartement 166 zu suchen, wohin man ihn bestellt hatte. Die Tür stand halb offen, von drinnen waren Stimmen zu hören. In der Einzimmerwohnung standen ein Polizist und eine Frau neben dem Bett, dem einzigen Möbelstück im Raum. Darauf lag der bis aufs Skelett verweste Leichnam von Michel C., des Adoptivvaters der anwesenden Frau. Sie hatte die Polizei alarmiert. Um 18.20 Uhr notierte der Arzt Michel C.s Hinschied auf dem Totenschein. Er schätzte den Zeitpunkt des Todes auf Ende 2003; der Mann hatte eineinhalb Jahre tot in der Wohnung gelegen, ohne dass ihn jemand vermisste.

Michel C. war 1995 in das 20 Quadratmeter grosse Studio gezogen. Früher hatte er als Kaminfeger gearbeitet, im Quartier und in den Bistros kannte man ihn. Er war bei der Feuerwehr, spielte Pétanque. Bis ein Unfall sein Leben aus dem Lot brachte: Bei einer Feuerwehrübung verletzte er sich am Knöchel, musste seine Arbeit aufgeben. Halt fand er im Alkohol, bald nannte man ihn nur noch «Pastis». Sein Geld liess er in den Bars liegen, er machte Schulden, die Leute begannen ihn zu meiden. 1987, im Alter von 16 Jahren, zog seine Tochter von zu Hause aus, dann liess sich seine Frau von ihm scheiden.

Frau und Tochter wollen nicht mehr mit der Presse sprechen. Sie hatten sich in den welschen Medien kurz geäussert. Das Verhältnis zu Michel C. sei immer schlechter geworden, je mehr er getrunken habe. Man habe ihm helfen wollen, er habe abgelehnt. Sieben Entzugskuren hätten ihn nicht vom Alkohol weggebracht. Die Besuche seien seltener geworden, obwohl die Tochter ebenfalls in Genf wohnte. Schliesslich habe sich der Kontakt auf ein Telefonat im Jahr beschränkt, zu Silvester.

An Silvester 2003 nahm niemand den Hörer ab, 2004 auch nicht. Als die Tochter im April 2005 einen Brief des Amts für Betagtenbetreuung (OCPA) erhielt, es bestünden Unklarheiten über den Aufenthaltsort ihres Vaters, kam sie zum Schluss, es müsse etwas passiert sein. Anfang 2000 hatte sie ihren Vater letztmals lebend gesehen. Am 12. Mai 2005, kurz nach 15 Uhr, informierte sie die Polizei. Weil niemand einen Schlüssel hatte, rief man den Schreiner, der die Tür öffnete. Um 16.55 Uhr wurde die Leiche entdeckt.

Zehn Jahre im Studio mit Kochnische

Nachdem der Arzt den Totenschein ausgestellt hatte, liess die Polizei eine Bestattungsfirma kommen. Man packte die Leiche in einen Hygienesack, brachte sie ins gerichtsmedizinische Institut. Auf eine Obduktion, mit der sich ein genaues Todesdatum herausfinden lässt, wurde verzichtet. Die Mediziner analysierten nur das Gebiss, um die Identität des Toten zweifelsfrei festzustellen. Man einigte sich auf einen «natürlichen Tod»; Hinweise auf Fremdeinwirkung oder Selbstmord fehlten.

1993 hatte Michel C. sein Glück im Ausland gesucht. Er liess sich die Pensionskasse auszahlen, flog nach Santo Domingo, wollte ein Restaurant eröffnen. Doch er zerstritt sich mit dem Partner, das Projekt scheiterte, das Geld war weg. Zwei Jahre später war er zurück in Genf, klopfte beim Sozialdienst an. Der vermittelte ihm das Studio an der Route des Acacias. Ein sechsstöckiger Block aus den siebziger Jahren, für Büros geplant, zu Wohnungen umgebaut. Endlose Korridore, 25 identische Türen auf jeder Etage, fremdländische Namen an den Briefkästen. Das Studio mit Kochnische kostete rund 600 Franken pro Monat; bezahlt wurde es vom OCPA, das ihm seit 1995 eine Invalidenrente und Ergänzungsleistungen überwies.

Davon zog das Amt die Miete ab und schickte das Geld direkt der Verwaltung Bory SA. Denn Michel C. liess Rechnungen immer öfter liegen. 2200 Franken blieben ihm pro Monat, was kaum ausreichte. Im Herbst 2000 begab er sich zweimal zum Schalter des OCPA und bat um Geld; die Beamten verbuchten je 50 Franken als «dépannage» – Pannenhilfe. Das waren die zwei einzigen direkten Kontakte zum Amt; C. musste sich nie persönlich präsentieren, wurde nie von den Behörden aufgesucht.

Kantonspolizist Christian Luthy, Chef der Brigade der «levées de corps», zeigt sich über den Fall schockiert. Sein Team holt jährlich etwa 50 Tote aus Genfer Wohnungen. Ein paar Tage könnten schon vergehen, bis sie entdeckt würden, manchmal Wochen. «Aber dieser Fall stellt alles in den Schatten», sagt der Polizist, der seit 27 Jahren Dienst tut und seit fünf Jahren die Bergungsbrigade führt.

Ein Minimum an sozialem Kontakt

Als bisher tragischsten Fall erinnert sich der 51-jährige Familienvater an einen Toten, den man im selben Bezirk im Frühjahr 2004 erst nach neun Monaten entdeckte. Doch auch in Nobelquartieren werde einsam gestorben: Einmal fanden Gerüstarbeiter einen Toten. Sie hatten dessen Villa renoviert und gesehen, dass der Mann tagelang reglos vor dem Fernseher sass.

«Meiner Meinung nach haben die Sozialdienste versagt», sagt Luthy zum «Fall Michel C.». Wie könne ein Amt jahrelang Geld schicken, ohne die Person je zu sehen? «Einmal im Monat mit den Leuten einen Kaffee zu trinken sollte doch möglich sein. Es geht nicht um Big Brother, aber um ein Minimum an sozialem Kontakt.» Das Haus, in dem Michel C. gefunden wurde, war Luthy nicht unbekannt. Im April 2005 war er dorthin gerufen worden: Der Hausmeister hatte sich im Bad umgebracht.

Der Hausmeister war einer der wenigen gewesen, die Kontakt zu Michel C. pflegten. Ab und zu klopfte er an die Tür, und ihm fiel auf, dass C. den Briefkasten nicht mehr leerte. Ende 2002 hatte er C. letztmals gesehen. Als sich im Flur ein strenger Geruch ausbreitete, rief der Hausmeister die Verwaltung an. Diese liess die Lüftung prüfen, doch weil alles in Ordnung schien, führte man den Geruch auf faulenden Abfall, heimlich gehaltene Haustiere und exotisch gewürzte Gerichte zurück. Der Hausmeister, sagen Nachbarn, habe ab und zu die Schwelle zu Michel C.s Tür mit einem Spray desinfiziert.

Da stellte man einfach den Strom ab

Die Bewohner des Blocks zeigen sich über den Vorfall betroffen, wollen aber kaum Stellung nehmen. Ein Nachbar, der seit Jahren auf derselben Etage wohnt, kannte Michel nur vom Sehen. Und vom Hören, denn die Wände sind dünn. Michel habe einen eigenen Rhythmus gehabt, schaute bis spät nachts fern. Man habe ihn herumpoltern gehört, und man habe natürlich gemerkt, dass er Alkoholiker war. Irgendwann stellte der Nachbar fest, dass aus Michels Wohnung kein Laut mehr kam. Einmal informierte er die Verwaltung, einmal roch er an der Tür; angeklopft hat er nie. Ein anderer Bewohner hat gesehen, dass der Briefkasten überquoll. Doch als er die Hausverwaltung informierte und diese nichts unternahm, dachte er nicht mehr darüber nach. Die Bewohner sagten sich, entweder sei Michel abgereist, abgestürzt oder in einer Klinik. Nur manchmal tauchten Zweifel auf, er könnte doch noch im Zimmer sein. Dann tröstete man sich mit dem Gedanken, man dürfe nicht zu sehr in die Privatsphäre anderer Leute eindringen.

Als man Michel C.s Briefkasten leerte, trugen die ältesten Sendungen einen Stempel von Januar 2003. Im April 2003 war C. letztmals lebend von seiner Exfrau gesehen worden, im Spital, denn C. war an Krebs erkrankt. Im Dezember 2002 hatte C. letztmals eine Rechnung bezahlt, die Stromrechnung. Weil danach kein Geld mehr einging, mahnte das Elektrizitätswerk (SIG) den Säumigen dreimal und drohte, man stelle den Strom ab. Der Briefträger konnte den Einschreibebrief nicht zustellen. Ein Beamter begab sich vor Ort, stellte den Strom ab und schob einen Zettel in den vollen Briefkasten. Dann kontaktierte er die Hausverwaltung, doch diese unternahm nichts, da die Miete immer pünktlich bezahlt wurde. Auch die Post hielt sich an ihre Routine: Eingeschriebene Briefe schickte sie dem Absender zurück, den Rest bewahrte sie auf und liess den Kunden wissen, er möge die Sachen am Schalter abholen. So verging die Zeit.

Laurent Widmer, Sprecher der Post: «Es ist nicht die Pflicht der Briefträger, Absenzen nachzugehen. Solange auf einem Briefkasten ein Name steht und dieser mit dem Namen auf der Sendung übereinstimmt, wird die Post zugestellt.» Christine Ley, Sprecherin der SIG: «Wir sind nur Lieferant einer Dienstleistung; wir haben kein Recht, uns ins Privatleben eines Kunden einzumischen.» Die Hausverwaltung Bory mag keine Stellung beziehen. Aufgebracht meint die Telefonistin, der Techniker sei nicht da, und wenn man entgegnet, es ginge doch nicht um etwas Technisches, antwortet sie resolut: «L’affaire est terminée.» Dann hängt sie auf.

Im Bistrot Cyrano, wo Michel C. fast täglich seinen Kaffee, später seinen Pastis trank, setzt sich Wirtin Charlotte Chaumond, 75, mit einem Seufzer an den Tisch, stellt ihre Krücke ab und meint: «Ce n’est pas du gâteau» – «Man hats nicht einfach.» Im «Cyrano» kostet das Glas Wein weniger als der Kaffee, hinter dem Tresen hängt eine Magnumflasche Pastis. Michel C. sei «ein lieber Kerl» gewesen, man habe ihn schon gekannt, als er noch Kamine putzte. Aber das sei lange her, Freunde hätte er längst keine mehr gehabt: «Les copains du bistro ne sont pas des vrais copains.» Als sie bemerkte, dass Michel C. nicht mehr ins Bistrot kam, sprach die Wirtin den Hausmeister an. Man rätselte, ob der Vermisste im Ausland, in einer Klinik oder gestorben sei. Nachschauen wollte man nicht, obwohl das «Cyrano» gleich ums Eck liegt. «Warum haben sich die Sozis nicht um ihn gekümmert?», sagt die Patronne und weist zum Nachbarhaus, wo die Caritas den Treffpunkt Caré betreibt.

Im «Caré» war Michel C. früher fast täglich. Seit bald 30 Jahren kümmert sich die Organisation um «die Ärmsten der Armen», sagt Gründer Jean-Marie Vienat. 150 Gratis-Mahlzeiten stellen die Mitarbeiter täglich auf die voll besetzten Tische, nachmittags wird Basteln, Sport, Theater angeboten. Michel C. hatte oft im Garten gearbeitet und Pétanque gespielt. Eines Tages blieb er aus, die Gassenarbeiter nahmen es zur Kenntnis. «Wir achten ihre Freiheit über alles», sagt Vienat, «sie dürfen uns ihr Leben erzählen, müssen aber nicht. Von Michel wussten wir nur, dass er Krebs hatte, sonst war er sehr verschwiegen.»

«Verkettung unglücklicher Umstände»

Ein Foto erinnert im «Caré» an Michel C., es zeigt ihn mit Kollegen beim Essen. Und jemand hat seine Todesanzeige aufgehängt. «Wir begleiten ihn mit unserem Gebet», steht über dem vergilbenden Papier. Einer der Gäste, Christof, 28, nennt das Ganze «une faute professionelle»: «So viele Ämter und Personen hatten mit ihm zu tun, aber keiner hat nachgeschaut, was wirklich los war.» Und ergänzt: «Weil man wusste, dass er Alkoholiker war, hätte man ihm einen Beistand geben müssen. So hätte jemand regelmässig mit ihm Kontakt gehabt.»

Der Direktor des OCPA, Michel Gönczy, dessen Amt die Miete beglich, spricht von «einer aussergewöhnlichen Verkettung unglücklicher Umstände». Ansonsten verweist er auf den Amtsweg: «Wir sind kein Sozialdienst, sondern eine Verwaltung. Wir haben keine rechtliche Befugnis und keine personellen Mittel, unsere Kunden vor Ort zu kontrollieren.» Ende 2002 war dem Amt aufgefallen, dass Michel C. die Postgutschriften für die Medikamente nicht mehr einlöste. Einige Monate darauf schickte ihm das OCPA eine Einladung, er möge sich am Schalter melden. Sie landete im überfüllten Briefkasten, wie auch die folgenden. Die Zeit verging.

Im April 2004 besichtigte ein Beamter des OCPA Michel C.s Wohnhaus, sah den vollen Briefkasten, befragte Hausmeister, Vermieter, Bewohner. Michel C. sei ins Ausland abgereist, urteilte das Amt und stellte seine Zahlungen ein. Als die Miete ausblieb, verschickte der Vermieter Mahnungen und leitete das Zwangsausweisungsverfahren ein. Kurz vor dessen Abschluss entdeckte man Michel C.s Leiche.

Eine Woche lang blieb der Tote im Kühlraum der Gerichtsmediziner. Die Tochter setzte drei Todesanzeigen in die Zeitung, weil sie ahnte, dass diese in Michel C.s Stammlokalen eher überflogen als gelesen wurden. Am Freitag, 20. Mai 2005, überführte man die Leiche ins Krematorium St-Georges. Um zehn Uhr früh fand die Abdankung statt. Michel C.s Asche wurde im anonymen Gemeinschaftsgrab «Jardin des souvenirs» beigesetzt. Ausser der geschiedenen Frau und der adoptierten Tochter erschien niemand.

Dem «Marschplan» verpflichtet

Seit Anfang September ist Aviv Shir-On neuer israelischer Botschafter in Bern. Im Interview mit Rachel Manetsch spricht er über seine Herausforderung als Botschafter, die Debatte um das «Genfer Abkommen» und die angespannten Beziehungen zwischen Israel und der Diaspora.


tachles: Seit September 2003 sind Sie in Bern. Der Zwischenfall mit den Schweizer Diplomaten am Grenzübergang von Erez sowie die Initiative des «Genfer Abkommens» sind Ereignisse, die über das Tagesgeschäft eines Botschafters hinausgehen. Sie kamen demnach in einer diplomatisch angespannten Zeit in die Schweiz. Was sind Ihre ersten Eindrücke?
Aviv Shir-On: Die diplomatische Arbeit ist immer interessant und spannend, besonders, wenn man den Staat Israel vertritt. Die Schweiz, die im Zentrum Europas liegt, hat Beziehungen mit allen Beteiligten im Nahostkonflikt und Interesse, im Friedensprozess mitzuwirken. Insofern sind die ersten Eindrücke positiv.



tachles: Kurz vor Ihrem Eintreffen in Bern hat der israelische Aussenminister Silvan Shalom Bundesrätin Micheline Calmy-Rey in Bern besucht …
Aviv Shir-On: Ja das stimmt. Sie haben verschiedene Themen wie Israel, den Nahostkonflikt und Europa sowie die verschiedenen schweizerisch-israelischen Beziehungen angesprochen. Der Vorfall am Checkpoint von Erez wurde natürlich auch erwähnt. Momentan warten wir auf die Ergebnisse der Untersuchungen der Schweizer Kommission. Wir hoffen, dass der Zwischenfall die Beziehungen nicht beeinträchtigen wird, denn der gegenwärtige Stand der Beziehungen ist gut.



tachles: Wurde Shalom nicht bereits damals von Calmy-Rey über das «Genfer Abkommen» informiert?
Aviv Shir-On: Damals war noch nicht die Rede davon, dass die Verhandlungen zwischen Israeli und Palästinensern mit Schweizer Unterstützung stattfinden. Es gibt viele Treffen zwischen Israeli und Palästinensern, wir verfolgen nicht alle. Private, akademische und kulturelle Treffen finden trotz dem Eindruck statt, dass es nur Krieg und Probleme zwischen Israeli und Palästinensern gibt. Wir wurden weder von den involvierten Parteien noch von der Schweizer Regierung über dieses Projekt informiert. Erst als alles in der Presse stand, wurde ich Mitte Oktober vom EDA eingeladen. Dort wurde ich über das Projekt und die Schweizer Beteiligung, die finanzielle und logistische Unterstützung, informiert. Die Schweizer Regierung hat gesagt, dass sie nicht am Inhalt und an der Substanz der Gespräche beteiligt war. Wir haben keinen Grund, dies zu bezweifeln. Wenn die Schweizer Regierung versucht, dieses Abkommen international zu vermarkten, dann haben wir allerdings schon ein Problem damit.



tachles: Letzte Woche hat der Generaldirektor des israelischen Aussenministeriums, Yoav Biran, Beschwerde bei der Schweizer Vertretung in Tel Aviv eingereicht. Wie steht es momentan um das «Genfer Abkommen»?
Aviv Shir-On: Wir haben unsere Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht über die Tatsache, dass über die wichtigsten Interessen des Staates Israel diskutiert wurde, ohne dass die demokratisch gewählte Regierung des Staates Israel mit von der Partie war. Die Schweiz hätte genauso reagiert, wenn eine ausländische Regierung über schweizerische Interessen und Probleme verhandelt oder gar ein Projekt unterstützt hätte, ohne die Schweizer Regierung zu informieren. Wir haben wiederholt, dass der einzige Weg, um den ersehnten Frieden zu erreichen, der «Marschplan» ist, der von den USA, Russland, der EU, der Uno, Israel und den Palästinensern akzeptiert wurde. Wir fühlen uns verpflichtet, den «Marschplan» weiter zu verfolgen, und das werden wir auch tun.



tachles: Letzten Sonntag hat Premier Sharon Verhandlungen mit den Palästinensern in Aussicht gestellt. Kann man demnach sagen, dass die Initiative des «Genfer Abkommens» einen gewissen Druck zur Aufnahme der Verhandlungen ausgeübt hat?
Aviv Shir-On: Auch während der schlimmsten Momente zwischen Israeli und Palästinensern wurde versucht, Kontakte aufrecht zu erhalten. Wir wissen alle, der einzige Weg, um diesen Konflikt zu lösen, ist letzten Endes miteinander zu sprechen und miteinander und nebeneinander zu leben. In diesem Sinne versuchen wir auch die Gespräche wieder aufzunehmen. Es hängt vor allem von der Palästinensischen Autonomiebehörde ab. Wir können nur hoffen, dass Regierungschef Ahmed Kurei in der Lage ist, die Reformen, die im «Marschplan» erwähnt sind, zu implementieren. Das wird ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein. Wir bestehen allerdings auf einen totalen Stopp des Terrors und auf die Zerstörung der Terrorinfrastruktur.



tachles: Welche Rolle spielt Arafat für die weiteren Verhandlungen? Was geschieht nun mit ihm, nachdem die Absichten, ihn auszuschaffen, wieder zurückgezogen worden sind?
Aviv Shir-On: Wir glauben, dass Arafat ein Hindernis für den Frieden darstellt. Manche denken, wenn er weg vom Fenster wäre, hätten alle Beteiligten eine bessere Chance. Arafat war ein Terrorist, wir haben ihn trotzdem als Gesprächspartner akzeptiert. Nun hat er alle enttäuscht, nicht nur diejenigen, die den Friedensprozess unterstützt haben wie die USA und die EU, auch viele Israeli und vor allem seine eigenen Landsleute. Er führt die Palästinenser in eine Sackgasse. Arafat hat alles in seiner Macht stehende getan, um Fortschritte im Friedensprozess zu verhindern. Er war selbst an Terroranschlägen gegen Israeli beteiligt und hat dem früheren Ministerpräsidenten Abu Mazen das Leben schwer gemacht. Nun können wir nur hoffen, dass Abu Ala in der Lage ist, den Friedensprozess voranzubringen, trotz Yasser Arafat.



tachles: Seit Sie in der Schweiz sind, haben Sie bereits einigen Redaktionen wie zum Beispiel dem «Tages-Anzeiger» einen Besuch abgestattet. Wo liegt Ihrer Meinung nach die Grenze zwischen berechtigter journalistischer Kritik an Israel und Antiisraelismus?
Aviv Shir-On: Ich sehe es als eine meiner wichtigsten Aufgaben als Botschafter an, das Image von Israel richtig zu stellen. Ich finde es schmerzlich und schwer begreiflich, dass Israel, welches ständig angegriffen wurde, nun, da es sich wehren kann, als der Bösewicht dargestellt wird. Das ist unser Image und das möchte ich so schnell und gründlich wie möglich korrigieren, was natürlich eine schwierige Aufgabe ist. Ich möchte mit möglichst vielen Medien ins Gespräch kommen, um auch die Zuständigen dort über die aktuelle Lage in und um Israel zu informieren. Es gäbe übrigens viele Dinge, über die man berichten könnte: Trotz Krieg hat Israel eine vielfältige und lebhafte Gesellschaft aufgebaut, und unsere Hi-Tech-Industrie hat sich zu Weltklasseniveau entwickelt … und trotzdem hört man nichts anderes als über die bösen Israeli und die armen Palästinenser.



tachles: Wie konnte es zu so einem schlechten Image Israels kommen?
Aviv Shir-On: Es gibt einige Gründe dafür: Erstens, weil wir uns über Jahrzehnte hinweg erfolgreich verteidigen konnten und dadurch zur, militärisch gesehen, stärkeren Partei wurden. Menschen tendieren dazu, sich mit den Schwächeren zu identifizieren, was auch verständlich ist. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass in diesem Konflikt die jetzige stärkere Partei auch diejenige ist, die im Grossen und Ganzen Recht behält. Ich möchte natürlich nicht den Eindruck erwecken, dass die Lage der Palästinenser gut oder erfreulich ist. Es herrscht kein Zweifel, dass das Problem der Palästinenser gelöst werden muss, und dies kann nur durch einen Frieden mit Israel geschehen. Aber wenn jemand denkt, sei es ein Palästinenser, ein Europäer, oder ein Schweizer, dass das Problem gelöst ist, wenn Israel Konzessionen macht und auf seine Sicherheit verzichtet, so irrt er sich gewaltig. Hier spielt vielleicht ein zusätzliches Thema eine Rolle: der Antisemitismus. Heute ist es für viele Antisemiten leicht, ihre antisemitischen Gefühle durch Antizionismus oder Antiisraelismus zu ersetzten. Ich möchte ganz klar sagen, dass wir Juden und Israeli uns hüten sollen, jeden, der Israel kritisiert, als Antisemiten zu bezeichnen. Man kann und darf natürlich auch den Staat Israel kritisieren, wie es mit allen anderen Staaten und Regierungen in der Welt der Fall ist. Ich rate uns allen, mit dem Begriff Antisemitismus behutsam umzugehen. Es gibt aber natürlich auch viele Antisemiten, und diese müssen an den Pranger gestellt werden.



tachles: Die israelische Regierung sagte, sie verhandle mit den Palästinensern erst wieder, wenn Sicherheit garantiert ist. Angesichts der Tatsache, dass es mit der israelischen Wirtschaft bergab geht, und angesichts der demografischen Aussichten steht die israelische Seite unter einem gewissen Zeitdruck. Die Palästinenser hingegen können auf Zeit spielen … Sagen Sie uns: Wie soll und kann dieses Problem gelöst werden?
Aviv Shir-On: Wenn das, was Sie sagen, zutreffen sollte, dann haben wir doch Recht, wenn wir behaupten, dass die arabische Welt sich noch nicht mit einem unabhängigen, jüdischen Staat im Nahen Osten abgefunden hat. Die internationale Gemeinschaft muss uns unterstützen. Denn wir sind die Opfer, denen Unabhängigkeit und Sicherheit verweigert wird. Alles, was wir tun, tun wir, um uns zu verteidigen und das Überleben von Israel zu sichern.



tachles: Könnten Sie sich vorstellen, dass der «Marschplan» inhaltlich durch das «Genfer Abkommen» abgelöst wird?
Aviv Shir-On: Die israelische Regierung sieht sich einzig und allein dem «Marschplan» verpflichtet, welcher vom Quartett akzeptiert wurde. Ich glaube nicht, dass Israel den «Marschplan» durch das «Genfer Abkommen» ersetzten wird. Was Israeli und Palästinenser miteinander privat besprechen, ist ihre eigene Sache und ihr gutes Recht, nicht mehr als das.



tachles: Der israelische Sicherheitszaun wird international von vielen Seiten diskutiert und kritisiert …
Aviv Shir-On: Die Vorwürfe, die Israel betreffend des Sicherheitszauns gemacht werden, sind wirklich absurd. Dieser Zaun wird einzig und allein aufgebaut, weil wir uns vor Terroristen schützen müssen. Terroristen können innert 15 Minuten von Tulkarem oder Kalkilya nach Kfar Saba zu Fuss gehen und sich dort in die Luft sprengen und dadurch unschuldige Zivilisten ermorden. Die muss einfach gestoppt werden.
Es ist schwer begreiflich, dass Israel kritisiert wird, wenn wir eine passive Schutzmassnahme einrichten. Niemand verliert darüber ein Wort, dass palästinensische Terroristen Zivilisten auf der israelischen Seite ermorden und sich später auf der palästinensischen Seite auch bei Zivilisten verschanzen. Wenn wir einen Zaun bauen, dann gibt es auch Folgen für die Palästinenser, aber jedes Land darf Massnahmen ergreifen, um seine Landsleute schützen zu können. Es ist klar, dass dieser Zaun keine Vorentscheidung für eine mögliche politische Grenze zwischen Israel und den Palästinensern ist. Denn auch dies hätten wir, wenn wir wollten, längst tun können. Wir haben erklärt, dass Gespräche mit den Palästinensern, vorankommen, sofern sie über eine zukünftige Grenze entscheiden und nicht der Zaun. Dieser ist einzig und allein aus Sicherheitsgründen gebaut worden, denn jeder Zaun kann wieder rückgängig gemacht werden; der Tod eines Menschen nicht.



tachles: Letzte Woche wurde in Israel eine Studie veröffentlicht, die sagt, dass 1,4 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze leben. Demgegenüber wurden knapp 38 Millionen Franken für Siedlungen gesprochen. Können Sie diese Prioritätenordnung erklären?
Aviv Shir-On: Es werden keine neuen Siedlungen errichtet, alles was getan wird, wird im Rahmen der bereits existierenden Siedlungen getan. Die soziale Lage Israels liegt brach, und dies vor allem, weil Israel in einer wirtschaftlichen Krise steckt, wegen der Intifada und einer weltweiten Krise in der Hi-Tech-Branche. Darunter leiden alle Israeli, eingeschlossen die Staatsbürger, die in den Gebieten leben. Ich glaube nicht, dass, wenn morgen beispielsweise keine einzige Siedlung mehr existieren würde, die wirtschaftliche Lage besser würde. Es sei denn, wir finden bis dahin eine Lösung mit den Palästinensern und der Tourismus und ausländische Investitionen nehmen wieder zu.
Ich glaube übrigens nicht, dass die Siedlungen ein Hindernis für den Frieden sind. Die meisten Israeli wissen, dass die Lösung einen territorialen Kompromiss erfordert. Es leben eine Million palästinensischer Araber als israelische Staatsbürger in Israel, warum dürfen so und so viele Juden nicht in Gebieten leben, auch wenn dort künftig ein palästinensischer Staat entsteht? Die Behauptung, dass Juden nicht in Hebron leben dürfen, einzig und allein weil sie Juden sind, ist inakzeptabel. Wenn Hebron, das für uns eine heilige Stätte ist, eines Tages zu einem palästinensischen Staat gehören sollte, schliesst es dann aus, dass Juden heute dort leben dürfen? Es wäre genauso inakzeptabel, wenn jemand, der als Christ aus religiösen Gründen in Bethlehem leben will, nicht dort leben dürfte, weil er Christ ist.



tachles: Die jüdische Diaspora spaltet sich zusehends in einen Teil radikaler Sharonbefürworter und in einen Teil, der sich von der Politik Israels abwendet. Können Sie verstehen, dass die bedingungslose Unterstützung der Diaspora-Juden abnimmt?
Aviv Shir-On: Eine meiner wichtigsten Aufgaben als israelischer Botschafter und Jude ist es, die Beziehungen zwischen Israel und der jüdischen Gemeinde in der Diaspora, speziell in der Schweiz, zu vertiefen und zu verstärken. Dass in der jüdischen Gemeinde in der Schweiz wie auch innerhalb Israels verschiedene politische Meinungen herrschen, ist klar. Ich sehe darin überhaupt kein Problem. Wenn aber die Legitimität der israelischen Sache, gerade von Juden in der Diaspora, in Frage gestellt wird, finde ich das schlecht und gefährlich – nicht nur für Israel, sondern für das ganze jüdische Volk.


tachles: Die EU hat kürzlich in einer Umfrage ermittelt, dass 59 Prozent der Befragten Israel als grösste Bedrohung für den Weltfrieden sehen. Wie erklären Sie sich ein solches Resultat?
Aviv Shir-On: Es ist kaum erklärbar. Es ist wirklich traurig und absurd. Diese Umfrage ist unseriös und fälscht die Tatsachen. Wenn Syrien, Libyen, Iran und Irak hinter Israel stehen, dann heisst es, dass die Europäer, aber vielleicht auch nur diejenigen, welche an dieser Umfrage teilgenommen haben, nichts, aber auch gar nichts vom Nahen Osten oder vom «Weltfrieden» verstehen.

Das Wort zum Tag

Die, so weise sind, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Daniel 12,3

Hier ist etwas, das mich aufweckt. Dies ist wert, dafür zu leben. Weise sein ist an sich eine edle Sache; hier bezieht es sich auf eine himmlische Weisheit, die der Herr allen verleihen kann. O, dass ich mich selber, meinen Gott, meinen Heiland kennte! Möchte ich so von Gott gelehret werden, dass ich die himmlische Wahrheit in Ausübung brächte und im Lichte derselben lebte! Ist mein Leben ein weises? Suche ich das, was ich suchen sollte? Lebe ich, wie ich wünschen werde, gelebt zu haben, wenn ich sterbe? Nur solche Weisheit kann mir ewigen Glanz wie jenen des sonnenerleuchteten Himmels sichern.
Ein Seelen-Gewinner sein, ist etwas Glorreiches. Ich habe es nötig, weise zu sein, wenn ich nur einen zur Gerechtigkeit weisen soll, weit mehr noch, wenn ich viele dahin weisen soll. O, dass ich die Erkenntnis Gottes, der Menschen, des Wortes und die Erkenntnis Christi hätte, die mich instandsetzt, meine Mitmenschen zu bekehren und eine große Anzahl derselben zu bekehren. Ich möchte mich dieser Arbeit widmen und niemals ruhen, bis sie mir gelänge. Dies würde besser sein, als am Hofe Sterne zu gewinnen. Dies wird mich zu einem Stern, einem leuchtenden Stern, einem Stern machen, der immer und ewiglich leuchtet; ja, noch mehr, es wird mich leuchten machen, wie viele Sterne. Meine Seele, erhebe dich! Herr, belebe mich neu!

Mittwoch, 20. Juli 2005

Das Wetter in Israel

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In Jerusalem werden heute bis zu 33 Grad erwartet, in Tel Aviv 31 Grad, in Tiberias 38, am Toten Meer 41 und in Eilat bis zu 42 Grad.

Londons Bürgermeister gegen Israel

kenw

Obwohl London von schweren Terroranschlägen heimgesucht wurde, beschuldigte der Bürgermeister der britischen Hauptstadt, Ken Livingstone, gestern während einer Pressekonferenz Israel krimineller Taten gegen die Menschlichkeit und außerdem verglich er die Likud-Partei Scharons mit der Hamas-Terrororganisation. Sie seien die zwei Seiten einer Münze, die sich gegenseitig brauchten um Unterstützung für ihre jeweilige Agenda zu schinden.

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